Als vor zwei Jahren die Diskussion um #newLIS wogte, habe auch ich mich geäussert und bin für eine neue informationswissenschaftliche Zeitschrift eingetreten. Mehrere Aspekte waren damals für mich wichtig und sind es heute noch: die vorbehaltlose Umsetzung von Open Access, der Einbezug der Community (oder die Community als Trägerschaft), eine international übliche aber im deutschen Sprachraum in unserem Fachgebiet noch seltene Qualitätssicherung, die konsequente Vernetzung mit allen Möglichkeiten des Web 2.0 – kurz die Umsetzung der Anforderungen an moderne wissenschaftliche Kommunikation in unserer eigenen Branche.
Wir diskutierten das Thema newLIS intensiv am Infocamp12 an der HTW Chur und veröffentlichten unsere Forderungen in einem offenen Brief. Dabei war das angekündigte Projekt einer qualitativ anspruchsvollen LIS-Zeitschrift der Adressat. Damit war unser Anliegen deponiert, und zumindest ich habe nichts mehr unternommen. Bis sich ein Kollege via Twitter bei mir meldete und öffentlich fragte, was denn nun eigentlich der Stand bezüglich #newLIS sei. Etwas beschämt musste ich gestehen, dass ich wirklich nicht wusste, wo wir standen. Die Diskussion flammte wieder auf, und ich beschloss entweder jetzt konkrete Schritte zu unternehmen oder dann einzugestehen, dass wir bei der Umsetzung unserer Ideen kläglich gescheitert sind.
Bei einem Treffen mit @lambo am Rande einer Veranstaltung in Hannover beschlossen wir per Handschlag, dass wir versuchen wollen, das Konzept von newLIS umzusetzen. Auf die entsprechende Ankündigung auf Twitter meldeten sich schnell einige interessierte Kolleginnen und Kollegen. Wir nahmen die Ergebnisse der Diskussion von vor zwei Jahren wieder auf und entwickelten gemeinsam im kleinen Kreis das Konzept für Informationspraxis, wie wir das Kind tauften. Mir ist klar, dass die erfolgreiche Umsetzung eines auf Freiwilligenarbeit basierenden Projekts vom Engagement vieler Menschen abhängig ist. Ja, es ist die eigentliche Harausforderung, von der das Gelingen abhängt. Unsere Idee einer Fachzeitschrift von der Community für die Community ist deshalb auch auf Deinen Einsatz angewiesen – sei es als MitarbeiterIn, als AutorIn, als LeserIn oder als KommentatorIn und VerbreiterIn der Inhalte.
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